Die Colon Hydro-Therapie (CHT) ist eine moderne, tiefgreifende Methode zur Behandlung eines funktionell gestörten Darms oder einer Dysbiose – also einer Fehlbesiedlung mit ungünstigen oder krankmachenden Darmbakterien. In der Erfahrungsheilkunde wird sie seit vielen Jahren bei Beschwerden eingesetzt, die mit dem Darm oder der Verdauung in Zusammenhang stehen.
Die Therapie kombiniert eine sanfte, kontrollierte Darmspülung mit einer unterstützenden Bauchmassage von außen, um die natürliche Darmbewegung anzuregen und die Ausscheidung zu fördern.
In unserer Praxis kommt die Colon Hydro-Therapie regelmäßig zum Einsatz – insbesondere im Rahmen ganzheitlicher Behandlungskonzepte wie funktionellen Darmtherapien und umfassenden Darmsanierungen.
Gelegentlich nutzen Patientinnen und Patienten die intensive Reinigungswirkung einer Colon-Hydro-Behandlung auch als Vorbereitung auf eine Darmspiegelung, und auch beim Heilfasten können einige Colon-Hydro-Sitzungen das ungeliebte Glaubersalz ersetzen.
Während der Behandlung liegt der Patient in Rückenlage auf einer bequemen Therapieliege. Über ein kurzes, steriles Kunststoffröhrchen wird temperiertes Wasser in den Darm geleitet. Dieses fließt über ein geschlossenes System – gemeinsam mit gelösten Darminhalten – geruchlos und hygienisch durch einen Abflussschlauch in die Kanalisation.
Gleichzeitig führt die Therapeutin eine sanfte Bauchmassage durch, um das Wasser gleichmäßig zu verteilen und die Darmtätigkeit zu unterstützen. Dabei können Verhärtungen oder zurückgebliebene Stuhlreste ertastet und gezielt gelöst werden. Über ein integriertes Sichtrohr lässt sich während der Behandlung erkennen, in welchem Ausmaß sich alte Rückstände ablösen – das hilft, die Dauer der Sitzung individuell anzupassen.
Die Colon Hydro-Therapie regt die natürliche Darmperistaltik an und fördert die Ausscheidung auch von älteren Stuhlresten und Ablagerungen, die man in dem schon erwähnten Sichtrohr gut beobachten kann.
Es ist möglich, dass sich einige Minuten nach der Behandlung erneut Stuhldrang einstellt. Daher erhält die Patientin oder der Patient im Anschluss ausreichend Zeit, in Ruhe eine Toilette aufzusuchen, bevor sie oder er die Praxis verlässt.
Die Behandlung wird von den meisten Menschen als angenehm, befreiend und entspannend empfunden. Viele berichten unmittelbar danach von einem gesteigerten Wohlbefinden und neuer Energie.
Eine einzelne Sitzung dauert in der Regel 30 bis 45 Minuten. Der gesamte Therapieumfang variiert je nach Ziel: Bei einfachen Darmsanierungen reichen meist 4 Sitzungen, während bei chronischer Verstopfung oder ausgeprägter Darmträgheit 6 oder mehr Anwendungen sinnvoll sein können.
Die Colon-Hydro-Therapie ist kein Ersatz für eine schulmedizinisch erforderliche Behandlung bei Darm- oder anderen Erkrankungen. Sie kann dabei unterstützend eingesetzt werden, ersetzt jedoch keinesfalls eine fundierte ärztliche Diagnostik oder Therapie.
Vor jeder Anwendung erfolgt eine individuelle ärztliche Beratung. Dabei klären wir gemeinsam, ob dieses Verfahren in Ihrer konkreten Situation sinnvoll und unbedenklich ist.
Die Behandlung wird in der Regel als angenehm oder nur leicht ungewohnt empfunden. Manche Menschen verspüren ein Druck- oder Völlegefühl, das sich nach der Entleerung schnell bessert.
Im Rahmen einer Darmsanierung empfehlen wir in der Regel 4 Sitzungen. Die genaue Anzahl richtet sich individuell danach, wie lange während der Behandlungen noch erkennbare „Altlasten“ ausgeschieden werden und wie schnell sich das persönliche Wohlbefinden verbessert.
Bei chronischer Darmträgheit (Obstipation) sind in der Regel eher 6 oder mehr Sitzungen sinnvoll. Ziel ist hierbei nicht nur die Entlastung, sondern auch eine nachhaltige Aktivierung der natürlichen Darmtätigkeit über die viele unserer Patienten berichten.
Leichte Nebenwirkungen wie vorübergehendes Druckgefühl oder vermehrter Stuhldrang können auftreten, sind jedoch in der Regel unbedenklich. In seltenen Fällen kann es – insbesondere bei zuvor träger Darmaktivität – zu kurzfristigen, krampfartigen Beschwerden kommen, die sich gut behandeln lassen.
Schwerwiegende Komplikationen sind bei fachgerechter Durchführung und Beachtung aller Gegenanzeigen äußerst selten. Vor Beginn der Therapie findet stets ein ärztliches Beratungsgespräch statt, in dem auch individuelle Risiken ausführlich besprochen werden.
Es ist ratsam, ein bis zwei Stunden vor der Sitzung nichts mehr zu essen und auf blähende Lebensmittel oder kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr am Vortag unterstützt die Behandlung.
Nach der Sitzung empfiehlt es sich, leichte Kost zu essen, ausreichend Wasser zu trinken und körperliche Anstrengung für einige Stunden zu vermeiden.
Wenn es der Alltag erlaubt, können auch Ruhe und Wärme im Anschluss die Regeneration fördern und den Behandlungseffekt positiv unterstützen.
Von einer Colon Hydro-Therapie wird abgeraten bei akuten Darmentzündungen, Darmblutungen, frischen Operationen im Bauchraum, schwerer Herzinsuffizienz sowie während der Schwangerschaft.
Eine individuelle medizinische Einschätzung ist bei Unsicherheiten zwingend erforderlich und wird bei uns grundsätzlich im Vorfeld jeder Behandlung vorgenommen.
Feste Altersgrenzen gibt es nicht – im höheren Lebensalter hängt die Eignung vom allgemeinen Gesundheitszustand ab. Kinder werden mit dieser Methode nicht behandelt.
Diese Sorge ist verständlich, aber in der Regel unbegründet. Wir untersuchen häufig die Zusammensetzung des Mikrobioms, also der bakteriellen Darmbesiedlung, in Stuhlproben. Wir haben dabei feststellen können, dass die normalen Mikroorganismen eine Colon-Hydro-Therapie problemlos überstehen.
Die Zahl der Bakterien wird möglicherweise vorübergehend vermindert. Dies ist jedoch im Rahmen einer Darmsanierung auch erwünscht, da bei der vorangegangenen Diagnostik oft Bakterienstämme gefunden werden, die im Darm eher störend bis schädlich sind. Diese sind durch andere Maßnahmen leichter zu eliminieren, wenn sie zahlenmäßig durch die Colon-Hydro-Therapie schon reduziert wurden.
Der Darm ist danach in der Lage, sein mikrobielles Gleichgewicht relativ schnell wiederherzustellen, insbesondere wenn die Therapie von einer gezielt an die Situation im Darm ausgerichteten Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und ggf. einer gezielten Prae- und Probiotikagabe begleitet wird.
Die Colon Hydro-Therapie gehört derzeit nicht zu den schulmedizinisch anerkannten Standardverfahren und wird von medizinischen Fachgesellschaften bislang nicht offiziell empfohlen. Sie entstammt der Erfahrungsheilkunde und wird vor allem in ganzheitlich ausgerichteten Praxen angewendet.
In der funktionellen Medizin wird dieser traditionell erfahrungsheilkundliche Ansatz zunehmend durch den gezielten Einsatz von Laboruntersuchungen – etwa zur Analyse der Darmflora oder Entzündungsmarker – wissenschaftlich untermauert und in ein modernes Therapiekonzept eingebettet.
Da belastbare Studien zur Wirksamkeit bisher nur begrenzt vorliegen, erfolgt die Anwendung individuell, auf freiwilliger Basis und häufig als Teil eines integrativen, ganzheitlichen Behandlungskonzepts.
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten grundsätzlich nicht.
Private Krankenversicherungen und Beihilfestellen übernehmen die Kosten für eine Colon Hydro-Therapie offiziell (also auf Nachfrage) in der Regel auch nicht. In der Praxis erfolgt jedoch in Einzelfällen immer wieder trotzdem eine Erstattung.
Andererseits werden die im Rahmen unserer modernen Behandlungskonzepte durchgeführten Untersuchungen – sowohl im Vorfeld als auch begleitend zur Therapie – von privaten Krankenversicherungen und Beihilfestellen meist problemlos übernommen.
Bei Privatversicherten erfolgt die Abrechnung analog entsprechend der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Für Selbstzahler berechnen wir in unserer privatärztlichen Praxis 85 Euro pro Sitzung.
Bitte beachten Sie, dass die Colon Hydro-Therapie bei uns in der Regel Teil eines umfassenderen Behandlungskonzepts ist, das auch diagnostische Maßnahmen und ggf. weitere Therapien umfasst. Zudem handelt es sich meist um eine Serienbehandlung, da nachhaltige Effekte normalerweise mehrere Sitzungen erfordern.
Einzelne oder wenige Anwendungen sind eher die Ausnahme – etwa zur Vorbereitung auf eine Darmspiegelung, zum Abführen im Rahmen des Heilfastens oder als gelegentliche Erhaltungsmaßnahme nach erfolgreicher Therapie einer chronischen Darmträgheit.
Insgesamt sollten Selbstzahler – je nach Umfang und individueller Behandlungssituation – mindestens mit Gesamtkosten im oberen dreistelligen Bereich rechnen.