Ernährung bei Infekten – Tradition trifft moderne Naturheilkunde
Nahrungsreduktion und Fasten bei Infektionskrankheiten
In Zeiten vor der Einführung von Antibiotika galt eine gezielte Einschränkung der Nahrungszufuhr – insbesondere der Verzicht auf schwer verdauliche Speisen – als selbstverständlicher Bestandteil der Behandlung bei Infektionskrankheiten. Auch kurzes Fasten gehörte früher zu den üblichen Maßnahmen bei Fieber und Infekten. Häufig wurde dies durch eine Darmreinigung mittels Einlauf oder Abführmittel ergänzt. Noch vor wenigen Jahrzehnten war ein Klistier oder Einlaufgerät fester Bestandteil jeder Hausapotheke.
Infekte lassen sich durch Nahrungsreduktion oder Kurzfasten oft günstig beeinflussen. Wer keine Erfahrung mit Fastenkuren oder darmreinigenden Maßnahmen hat, sollte sich idealerweise durch einen erfahrenen naturheilkundlichen Therapeuten begleiten lassen.
In jedem Fall kann die Behandlung von Fieber und Infektionen durch eine gezielte diätetische Unterstützung sinnvoll ergänzt werden. Eine bewährte Grundregel lautet: So wenig essen wie möglich, so viel wie nötig.
Grundregeln der Ernährung bei Infekten
- Nur leichte, gut verdauliche Kost
- Ausreichend Flüssigkeit: Wasser und geeignete Kräutertees (mind. 2 Liter täglich)
- Verdünnte, frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte zur Vitaminzufuhr
- Bei geringer Nahrungsaufnahme evtl. temporäre Einnahme von Multivitaminpräparaten
- Suppen und Breie aus püriertem Gemüse als Hauptnahrungsmittel
- Temperatur der Getränke dem Befinden anpassen (warm bei Schüttelfrost, kühl bei Fieber)
Bei starker Schweißbildung
- Ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Salz
- Gesalzene Gemüse- oder Fleischbrühen (ohne Fleischeinlage)
Bei Durchfall und Erbrechen
- Flüssigkeitsverlust ausgleichen
- Salz, Kalium und Zucker ergänzen (z. B. Elektrolytlösungen oder hausgemachte Reisbrühe)
- Verdünnte Fruchtsäfte zur Zufuhr einfacher Kohlenhydrate
Hinweis: Bei Säuglingen und Kleinkindern ist besondere Vorsicht geboten. Bei Unsicherheit sollte stets ein Kinderarzt konsultiert werden.
Konkrete Ernährungsempfehlungen im Überblick
Wichtig
- 2 Liter oder mehr Flüssigkeit pro Tag
- Heiße Getränke bei Schüttelfrost, kühle Getränke bei hohem Fieber
Vermeiden oder stark reduzieren
- Tierisches Eiweiß: Fleisch, Wurst, Käse, Fisch, Ei
- Milch und Milchprodukte
- Schwere, fettige Speisen
- Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel
Geeignet bei Infekten
- Gedünstetes Gemüse, Blattsalate
- Pürierte Gemüsesuppen und -breie
- Frisches Obst oder ungesüßtes Kompott
- Kartoffeln, Reis, Hirse oder Breie daraus
- Vollkornbrot, Getreidebrei
- Gemüse- oder klare Fleischbrühen
- Hühnersuppe
- Verdünnte Obst- und Gemüsesäfte